Soziologie in Göttingen

Die Georg-August-Universität Göttingen wurde im Jahr 1737 im Geiste der Aufklärung gegründet und gehört zu den renommiertesten Universitäten Deutschlands. Die Anfänge der Sozialwissenschaften reichen bis in die Gründungszeit der Universität zurück. Durch die Eingliederung der Hochschule für Sozialwissenschaften Wilhelmshaven und des Göttinger Soziologischen Seminars gründete sich 1981 eine eigenständige Fakultät mit den sozialwissenschaftlichen Disziplinen Soziologie, Politikwissenschaft, Publizistik und Sozialpolitik.

 

Das Institut für Soziologie an der Universität Göttingen konzentriert sich auf die international vergleichende Analyse moderner Gesellschaften, ihrer ökonomischen, politischen und kulturellen Wandlungsdynamik sowie deren Einbettung in globale bzw. transnationale Strukturen. Die Göttinger Soziologie gehört dabei zu den wenigen Standorten in Deutschland, deren Forschung sich nicht nur auf europäische, sondern auch auf außereuropäische Gesellschaften erstreckt. Der Göttinger Campus mit seinen gegenwartsorientierten Regionalforschungszentren zu Indien (CEMIS) und Ostasien (CeMEAS) bietet dafür ein hervorragendes Umfeld. Das Institut kooperiert zudem mit außeruniversitären Einrichtungen wie dem Soziologischen Forschungsinstitut (SOFI) und dem Max Planck Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften (MPIMMG).

 

Das Institut für Soziologie gliedert sich in die drei Abteilungen „Arbeit – Wissen – Sozialstrukturanalyse“, „Politische Soziologie und Sozialpolitik“ und „Kultursoziologie“ auf. Die zugehörigen Professuren haben Prof. Dr. Sarah Eaton, Prof. Dr. Silke Hans, Prof. Dr. Markus Holzinger, Prof. Dr. Matthias Koenig, Prof. Dr. Karin Kurz, Prof. Dr. Nicole Mayer-Ahuja, Prof. Dr. Sascha Münnich, Prof. Dr. Alexander-Kenneth Nagel, Prof. Timo Weishaupt, Ph.D., Prof. Dr. Steven Vertovec inne. Ergänzend konnte unter der Leitung von Herrn Prof. Bliesener eine Professur für „Interdisziplinäre kriminologische Forschung“ in den vergangenen Jahren am Institut etabliert werden.

 

Das international vergleichende Forschungsprofil der Göttinger Soziologie spiegelt sich auch in der Lehre wider. Die Studierenden in den BA- und MA- Studiengängen Soziologie erhalten nicht nur eine umfassende Theorie- und Methodenausbildung, die in Kooperation mit dem Methodenzentrum der Sozialwissenschaftlichen Fakultät durchgeführt wird, sondern wählen auch aus einer Vielzahl komparativ oder regionalspezifisch angelegter Lehrveranstaltungen in den speziellen Soziologien aus. Die Göttinger Soziologie beteiligt sich ferner an der Doktorandenausbildung im Rahmen der Göttinger Graduiertenschule Gesellschaftswissenschaften (GGG).

ERKUNDUNGEN IM HISTORISCHEN – PUBLIKATION ZUR SOZIOLOGIE IN GÖTTINGEN

Mit der „Geschichte der Soziologie in Göttingen“ befasste sich in Anlehnung an Vergegenwärtigungen der eigenen lokalen Fachgeschichte, wie sie auch in Jena und Frankfurt am Main im Vorfeld der DGS-Kongresse unternommen wurden, eine Vortragsreihe am Institut für Soziologie. Basierend auf den Vorträgen bietet die neue Publikation „Erkundungen im Historischen: Soziologie in Göttingen“ einen umfassenden Überblick von den Anfängen der Soziologie in der Frühphase der Weimarer Republik über die Etablierung des Faches in den 1950er Jahren bis in die Gegenwart.


Die Bandbreite seiner Beiträge reicht von autobiographischen und zeitgeschichtlichen Vergegenwärtigungen bis zu wissenschaftsgeschichtlichen Rekonstruktionen. Protagonisten der Göttinger Soziologie wie Alfred von Martin, Helmuth Plessner oder Hans Paul Bahrdt werden in ihrem wissenschaftlichen und intellektuellen Wirken porträtiert. Die Besonderheiten bedeutender Arbeitsfelder der Göttinger Soziologie wie etwa Stadt- und Industriesoziologie werden diskutiert und mit Blick auf die Entwicklungen der deutschsprachigen wie auch der internationalen Soziologie kontextualisiert.

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